Das Fach „BEING SOCIAL“ (BESO) im Differenzierungsbereich des Beruflichen Gymnasium Soziales fördert eine soziale Schulkultur. Es ist so konzipiert, dass die Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums bürgerschaftliches, soziales Engagement zeigen und sich dabei über das Erleben und Erfahren der konkreten Aktivität hinaus gesellschaftspolitisch mit der Bedeutung von ehrenamtlichem Tun auseinandersetzten. Die Gesellschaft wird somit zu einem Lernort für junge Menschen und profitiert gleichzeitig von deren Engagement.
Die Schule ist ein soziales System, welches die Aufgabe hat, die Individualität und Personalität der Schülerinnen und Schüler auszuprägen und zu entwickeln. Ein Auftrag des Schulsystems ist die kognitive und soziale Bildung der Persönlichkeit (vergl. Haag, L./ Streber, D.: Individuelle Förderung. Weinheim und Basel 2014). Das schulische Lernen soll im Idealfall Impulse zur Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen geben, indem sie in sich bestätigt werden und ein Beitrag zum Erschließen neuer Welten geleistet wird. Schulisches Lernen darf sich nicht ausschließlich an kognitiv orientierten Schulleistungen messen lassen. Um selbstständige, engagementbereite und mündige Schülerinnen und Schüler zu fördern, braucht es die richtigen didaktischen Rahmenbedingungen. Eine soziale Schulkultur wirkt sich zudem positiv auf die intellektuellen Leistungen der Schülerinnen und Schüler aus. (Vgl. Hurrelmann, Klaus: Mehr Spaß an der Schule durch soziales Engagement. In: Diskurs Service Learning. Hg.: Aktive Bürgerschaft e.V. , Berlin 2011, 25f; Jugert, G. u.a.: Soziale Kompetenz für Jugendliche, Weinheim und Basel 2013, 16ff).
„Schüler erfahren, dass ihr außerschulisches Handeln ein Engagement für andere, für die Gesellschaft, für einen Mehrwert der Gesellschaft ist. Es nützt ihnen in ihrer Entwicklung und im Lernen und es nützt der Gesellschaft, der Umwelt und den Menschen.“ (Schröten, Jutta: Service Learning in Deutschland, in: Diskurs Service Learning, Hg: Aktive Bürgerschaft, Berlin 2011, 13).
Im Sinn von „Service Learning“ soll das Fach neben der Vermittlung von entsprechenden Fachinhalten ein Lernen durch Erfahrung und konkretes Handeln bieten, welches eingebettet ist in ein interaktives und dialogisches Beziehungsgeschehen mit den beteiligten Personen. Die Schülerinnen und Schüler sind weitestgehend selbstständig und eigenverantwortlich an der Vorbereitung und Durchführung von Vorhaben beteiligt, die für andere Menschen von Nutzen sind. So entstehen Möglichkeiten der interdisziplinären Vermittlung von Fachwissen, der Persönlichkeitsbildung und es ergeben sich Möglichkeiten der Übernahme von Verantwortung und Gestaltung im Gemeinwesen. Im Idealfall bilden somit engagierte und initiative Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Kompetenzen aus.
„Beim Service Learning, wenn es gut gemacht wird, engagieren sich Schüler aus dem Unterricht heraus. Sie wenden ihr erworbenes Wissen an und vertiefen es dadurch. Darüber hinaus regen die Erfahrungen dazu an, nachzudenken und weitere Fragen zu stellen. […] Fast nebenbei erwerben die Schüler dabei auch methodische Kompetenzen.“ (Zit. ebd.)
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