Nach der Vorbereitung im Sparkassen-Workshop eine Woche vorher wurde es jetzt für die Absolventen der Höheren Handelsschule am Standort Höxter ernst: Die Bewerbungsgespräche mit den Studierenden der Fachschule Wirtschaft standen am Donnerstag, den 27. Juni, an. Das Konzept ist eine Win-Win- Situation: Die Fachschüler üben anhand der von ihnen im Personalwirtschaftsunterricht erstellten Gesprächsleitfäden ein Bewerbungsgespräch aus der Arbeitgeberrolle zu führen. Die Lernenden der Höheren Handelsschule können ihre Antworten in einem sehr realistischen Umfeld vorbringen und bekommen sofort im Anschluss ein Feedback. Der Aspekt, der vielen Beteiligten eine wenig Kopfschmerzen bereitete, war, wie wohl das Gespräch atmosphärisch ablaufen würde. Würden die Schüler mit dem genügenden Ernst bei der Sache sein? Würden die Studierenden sie wohl sehr unter Druck setzen?
Nichts davon traf ein: Beide Seiten waren absolut zufrieden. Die Höheren Handelsschüler vor allem mit dem positiven und freundlichen Auftreten der „Arbeitgeber“. Die Studierenden mit der Ernsthaftigkeit und häufig auch mit der guten Vorbereitung der „Bewerber“. Was ist nun für beide Seiten dabei herum gekommen?
Für die angehenden staatlich geprüften Betriebswirte war die sich deutlich verbessernde Flexibilität bei der Fragestellung ein sehr wichtiger Aspekt: am Anfang hielt man sich häufig sehr eng an die geplanten Fragen. Bei den nächsten Durchgängen konnten sie immer besser auf die Bewerberantworten reagieren und die Fragen der Situation anpassen. Die Höheren Handelsschüler bekamen wertvolle Tipps, um bei den kommenden Bewerbungsgesprächen noch besser zu punkten: Sie sollen Besonderheiten stärker herausstellen, wie zum Beispiel das Praktikum auf Malta oder den Computerführerschein. Hier mussten die Interviewer mehrfach nachfragen, sonst wären diese Aktivitäten gar nicht erwähnt worden. Genauso wenig wie außerschulische Aktivitäten, wie zum Beispiel die Gartenarbeit bei der Oma oder das Baby-Sitten, die ein guter Beleg für Verantwortungsbewusstsein oder Zuverlässigkeit sind.
Insgesamt waren beide Seiten sehr zufrieden mit dem Verlauf des Bewerbungstrainings, so dass sich der genommene Urlaubstag für die Studierenden der Fachschule sicherlich gelohnt hat. Auch auf Schülerseite waren die „Bewerber“ froh, die Ängste überwunden und sich dem Gespräch gestellt zu haben.
„Wenn also die gewünschte Win-Win-Situation eingetreten ist, wird die weit länger als 10 Jahre bestehende Kooperation auch im nächsten Jahr fortgeführt“, ist sich Projektleiter Andreas Krog sicher.