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Gemeinwohl-Ökonomie als Weg in die Zukunft

(Reede/GWE1H) Kurz nach den Osterferien, am 26.04.2022, fand am Berufskolleg Kreis Höxter ein Planspiel zur Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) statt. Ein interessanter und spannender Schultag für die 11. Klasse des Gymnasiums für Wirtschaft und Verwaltung in Höxter.

Die GWÖ richtet das Wirtschaften grundlegend auf das demokratisch definierte Gemeinwohl aus, das bedeutet, dass ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Strukturen in Betrieben und Verwaltungen gefördert werden. Einen gesamten Unterrichtstag beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler, unter der Anleitung von Gemeinwohlberater Oliver Eller, mit der Gründung konkurrierender Fantasieunternehmen, die Schokolade produzieren und vermarkten. Neben der kreativen Namensfindung wie z.B. „Schoki King“ und „Schoko-Laden“ kam es darauf an, das eigene Produkt nach ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten herzustellen und einen Ausgleich von Angebot und Nachfrage zu schaffen. Wichtige Kriterien dabei waren eine faire Bezahlung der Lieferanten und Angestellten, ökologisch angebaute Rohstoffe, nachhaltige Energienutzung, angemessener Preis und insgesamt gute und gesunde Arbeitsbedingungen. In mehreren Spielrunden passten die Schülergruppen ihre Produktion den Marktbedingungen an und optimierten ihren Unternehmenserfolg. Schließlich sorgte eine Besteuerung bei nicht nachhaltigem Verhalten für neue Rahmenbedingungen, mit denen es umzugehen galt.

Im Anschluss daran erläuterte Christian Einsiedel von der Stiftung Gemeinwohl-Ökonomie NRW die Bedeutung der GWÖ in der Region: „Elf Unternehmen und sogar drei der zehn Stadtverwaltungen im Kreis Höxter erstellen bereits ihre Gemeinwohl-Bilanz. Damit erheben sie nicht nur ganz systematisch, wie nachhaltig sie heute schon handeln, sondern entwickeln auch gezielt Verbesserungen. Dieses außergewöhnliche Engagement ist ein Ergebnis des Pilotprojekts ,Gemeinwohl-Region Kreis Höxter´, das die Steinheimer Stiftung als Teil des LEADER-Förderprogramms der EU und des Landes NRW zur Entwicklung ländlicher Räume durchgeführt hat.“

„Durch die Förderung von ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung konnte die Klasse das Planspiel „Marktwirtschaft – Gewinnstreben und Gemeinwohlökonomie spielerisch erleben“ durchführen und kritische Punkte in unserer derzeitigen Art zu Wirtschaften im eigenen Handeln erleben. Die Erfahrungen aus dem Planspiel werden wir im Fach Volkswirtschaftslehre sehr gut nutzen können“, so Lehrerin Petra Görtz. „Der Tag war sehr lehrreich und vielfältig. Die Frage der Balance zwischen Ökologie und Ökonomie wird uns in noch folgenden Unterrichtsstunden begleiten und weiterbringen“, waren sich auch die motivierten Schülerinnen und Schüler einig.